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Trotz bedeutender medizinischer Fortschritte bleibt Krebs eine große gesundheitliche Belastung. In vielen Ländern ist Krebs die zweithäufigste Todesursache und treibt die Suche nach neuen Diagnoseverfahren und Behandlungen weiter voran.
Die Entwicklung von Immuntherapien (Behandlungen, die das Immunsystem bei der Krebsbekämpfung unterstützen) und Impfstoffen sind Bereiche der Biotechnologie, in denen wir sehr viel Arbeit erkannt haben, so VACTRAIN-Projektkoordinatorin Maria Issagouliantis, leitende Forscherin an der Stradiņ-Universität Riga (RSU) in Lettland. Es herrscht ein großer gesellschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher Bedarf an Fortschritten in diesen Bereichen.
Eine wesentliche Herausforderung besteht jedoch in der angemessenen Verbreitung von Spitzenforschung und neuer therapeutischer Werkzeuge. Dieser Aspekt ist von entscheidender Bedeutung, denn wenn das Wissen in einigen wenigen Labors und Institutionen oder in einigen wenigen Ländern verbleibt, so kann der potenzielle Nutzen nicht voll ausgeschöpft werden. Ein Mangel an institutionellem Fachwissen bedeutet auch, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich oft gezwungen sehen, ihr Studium im Ausland zu absolvieren und ihre Experience mitzunehmen.
Wissen und Erfahrung austauschen
Das EU-finanzierte Projekt VACTRAIN versuchte, diese Herausforderung durch den Aufbau von institutionellem Fachwissen anzugehen. Es war kein Forschungsprojekt im eigentlichen Sinne, erklärt Issagouliantis. Unser Ziel war es nicht, neue Krebsimmuntherapien oder therapeutische Impfungen zu entwickeln und zu testen. Vielmehr wollten wir Fachwissen aus verschiedenen Ländern zusammenführen, um bessere Leistungen im Gesundheitswesen zu fördern, vor allem in Lettland, aber auch anderswo.
Das EU-finanzierte Projekt VACTRAIN verknüpfte zu diesem Zweck die RSU, eines der führenden Zentren für Biomedizin und Biotechnologie in Lettland, mit anderen Institutionen in ganz Europa. Die Universität bietet ein enormes Forschungspotenzial und medizinisches Fachwissen, so Issagouliantis weiter. Das machte die RSU zu einem herausragenden Kandidaten für eine Partnerschaft.
Während des Projekts wurden Verbindungen zu zwei worldwide renommierten Forschungseinrichtungen geknüpft der Fakultät für Mikrobiologie, Tumor- und Zellbiologie am Karolinska-Institut (KI) in Schweden und der Fakultät für Allgemeine Biophysik an der Universität Lodz in Polen.
Beide repräsentieren Exzellenzzentren in der Entwicklung, Prüfung und klinischen Anwendung einer breiten Klasse von Immuntherapeutika, sagt Issagouliantis. Ergänzt wurde das Konsortium durch das Kavetsky Institute of Experimental Pathology, Oncology and Radiobiology in der Ukraine (KIEPOR). Insgesamt brachte die Partnerschaft vier Einrichtungen zusammen, erklärt Issagouliantis. Die Verbindungen zwischen diesen Einrichtungen wurden durch Workshops, Laborkurse und einen umfangreichen Mitarbeiteraustausch hergestellt.
Förderung der Forschungskompetenz
Der Austausch von Erfahrungen und Verfahren trug zum Aufbau von institutionellem Fachwissen bei und inspirierte zu innovativen Folgeinitiativen. So hat die RSU beispielsweise eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung moderner Nanomedizin gebildet, die daraufhin wichtige Forschungszuschüsse vom lettischen Wissenschaftsrat erhalten hat.
Darüber hinaus wurde ein einzigartiges grenzüberschreitendes Forschungsnetzwerk zur Bildung einer Artwork Entwicklungskette für Nanomedizin ins Leben gerufen, an dem Auszubildende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von allen vier Partnerinstitutionen beteiligt sind. Das Netzwerk hat sich erfolgreich um Forschungszuschüsse für den Entwurf und das Testen von DNA-basierten Nanomedizinprodukten beworben, die auf Krebs abzielen.
Ich denke, dass sich die Wirkung dieses Projekts daran messen lässt, dass drei internationale Förderzuschüsse von Konsortien gewonnen wurden, an denen VACTRAIN-Mitglieder beteiligt sind, sagt Issagouliantis. VACTRAIN hat dazu beigetragen, den Grundstein für die Entwicklung von Spitzenforschung in Lettland zu legen.
Als direktes Ergebnis des Partnerschaftsprojekts erhielt ein leitender Forschender seine erste europäische Förderung für ein Projekt, das sich mit der Entwicklung von Nanomedikamenten befasst. Zwei Promovierende, die an dem Projekt mitgearbeitet haben, schließen derzeit ihre Promotionen im Bereich Krebs ab, die voraussichtlich 2021 abgeschlossen sein werden.
All dieses Fachwissen wird uns dabei helfen, in Zukunft hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden und zu binden, so Issagouliantis. Das ist wichtig für die Entwicklung und die Gesundheit unseres Landes. Von den acht jungen Auszubildenden, die an dem Projekt teilgenommen haben, hat nur eine Particular person das Land verlassen, um ihr Studium im Ausland fortzusetzen. Die Bereitstellung von Karrieremöglichkeiten bedeutet, dass wir unser Fachwissen behalten können.
Letztlich ist der Fortschritt auch an Issagouliantis eigenem beruflichen Fortkommen zu erkennen. Ich wurde 2018 zur leitenden Wissenschaftlerin an der RSU befördert, wobei die Place im Jahr 2020 verlängert wurde, sagt sie abschließend. Außerdem erhielt ich vom lettischen Wissenschaftsfonds für 2018-2020 eine zweijährige Förderung für die Erforschung der Immuntherapie.
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